Der Wiedehopf, der Wiedehopf...

Im Frühjar 2016 hat die BUND-Ortsgruppe zwei Wiedehopfnistkästen am Rebberg angebracht. Seitdem wurde dieser heute seltene Zugvogel immer wieder hier oder auch im Wildtal beobachtet. Eine Brut konnte bisher nicht nachgewiesen werden, aber wir üben uns in Geduld, denn es kann durchaus zehn Jahre dauern, bis ein Nistkasten bezogen wird.

Früher noch - vor 70 bis 100 Jahren - war der Wiedehopf ein regelmäßiger Gast auf den Weiden und  Streuobstwiesen unserer Umgebung. Er brütete in alten hohlen Obstbäumen, die noch zahlreich vorhanden waren.  Sein Nahrungsspektrum machte ihn zu einem wichtigen Verbündeten des Menschen gegen Maikäferplagen und Maulwurfsgrillen.

Im Volksmund nannte man ihn hier den „Wud-Wud“ oder das „Stinkbüberl“. Der erste Name zeugt von seinem auffälligen Ruf  „up up up“  und die zweite Bezeichnung geht auf sein Abwehrverhalten gegenüber Feinden zurück. Eindringlingen, wie beispielsweise einem Wiesel, spritzt er sein Verdauungssekret direkt ins Gesicht.

Die Wiedehopfpopulation ist an Kaiserstuhl und Tuniberg dank großem ehrenamtlichen Engagements auch durch Herrn Stange, der uns bei diesem Projekt begleitet hat, in den letzten Jahren wieder gestiegen. Doch dieser Erfolg gründet hauptsächlich auf dem Anbringen künstlicher Nisthöhlen in Rebhütten.

Langfristig braucht es in unserer Kulturlandschaft wieder hochstämmige Obstbäume auf Streuobstwiesen, welche derzeit durch Überbauung und  Vernichtung immer seltener werden. Auch hier in Gundelfingen sollten wir ein waches Auge auf die noch bestehenden alten Obstbaumflächen haben. Das Stinkbüberl und viele andere seltene Vogel- und Tierarten werden es uns danken.